Pfeil

Liebe Mitglieder,

Veränderungen gehören zum Leben dazu. Wir berichten in diesem Heft darüber, wie sich die nächste Generation von Hamburger Immobilienfachleuten beim Azubi-Day der Genossenschaften über Weiterbildungsmöglichkeiten und Quartiersmanagement informiert hat. In dem Bericht über das Pergolenviertel in Winterhude können Sie lesen, wie mitten in der Stadt ein ganz neues Quartier entstanden ist, das Tradition und Innovation miteinander verbindet und Gemeinschaft im genossenschaftlichen Sinne lebt. Zudem finden Sie in dieser Ausgabe viele Tipps für Sport und Spaß an der frischen Luft, die Körper, Geist und Seele in der kalten Jahreszeit guttun.

Genießen Sie diese besondere Zeit! Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins Jahr 2025!

Charlotte Knipping & Julia Eble
Redaktionsteam „bei uns“
redaktion@schiffszimmerer.de

Inhalt

Hamburger Grün

Der Römische Garten
in Blankenese

Meldungen

Neues aus Hamburg und von den Genossenschaften

Ein neues Viertel im
Herzen der Stadt

Zu Besuch im Pergolen-
viertel in Winterhude

Klare Worte

Über die Not einer Familie auf Wohnungssuche

Hamburg grafisch

Straßen, Kreuzungen,
Ampeln und Kreisverkehre

Winteraktivitäten

Spaß und Sport in der
kalten Jahreszeit

Knobeln und gewinnen

Rätselspaß für die ganze
Familie

Herzlich willkommen!

Unsere Neubauprojekte

Mit Zuversicht ins neue Jahr

Interview mit den Schiffszimmerer-Vorständen

Quatiere im Wandel

Das Kranzhaus in Winterhude

Frühjahrsputz

Hamburg räumt auf,
Großinstandhaltungen im Jahr 2024

Hamburg? Die mit Gärtnerkunst wohlfrisierten Hecken schenken uns italienische Momente.

Italien über der Elbe

Terrassen, Thujahecken und ein Freilichttheater: Der Römische Garten in Blankenese verbreitet mediterranes Flair und ist ein Stück hamburgische Geschichte.

128 Steinstufen führen vom Falkensteiner Ufer hoch zum Römischen Garten. Belohnt wird man für den anstrengenden Aufstieg mit einem herrlichen Blick auf den Fluss bis hinüber zu den Harburger Bergen. Inspiriert von Reisen nach Italien hatte der Hamburger Kaufmann Anton Julius Richter den etwa 6.700 m² großen Garten 30 Meter oberhalb der Elbe ab 1880 anlegen lassen. Doch erst die Hamburger Bankiersfamilie Warburg verlieh dem kleinen Park ein Vierteljahrhundert später sein endgültiges Erscheinungsbild. Dafür engagierte sie die Landschaftsgärtnerin Else Hoffa. In mehrjähriger Arbeit legte sie unter anderem mithilfe von norwegischen Fjordpferden die Terrassen am Hang an. In den 1920er- und 1930er-Jahren erlebte der Garten seine Blütezeit als Treffpunkt der Hamburger Gesellschaft, die sich dort auf Sommerfesten mit Tanz in der Kapelle und Aufführungen im Freilicht-Hecken-Theater vergnügte. Während der NS-Zeit musste die Familie Warburg emigrieren, der Garten verfiel, zeitweise wurden Flakgeschütze aufgestellt. Nach dem Krieg erhielt die Familie das Grundstück zurück. 1951 schenkte sie den Garten der Stadt Hamburg. Doch erst zu Beginn der 1990er-Jahre restaurierte die Stadt Teile des gänzlich verwilderten Römischen Gartens und öffnete ihn für Besucher. Inzwischen finden in den Sommermonaten sogar wieder Theatervorführungen am Elbhang statt. Wie hinkommen? Mit der S1 bis Blankenese, dann weiter mit dem Bus 48 oder 488 bis zur Station Falkentaler Weg, von dort ist der (bequemere) Weg zum Park ausgeschildert. Extra-Tipp: Rund um den Römischen Garten lässt sich wunderbar durch waldiges Gelände wandern. Falls das Wetter jetzt noch zu ungemütlich für einen Ausflug nach Blankenese ist, kann man sich zu Hause gemütlich einlesen: In „Ein Garten über der Elbe“ (C. Bertelsmann) erzählt die Hamburger Autorin Marion Lagoda romanhaft verdichtet die Lebensgeschichte von Deutschlands erster Oberbaugärtnerin, die den Park ab 1913 gestaltet hat.

Straßengeschichten

Der Hammaburg-Platz

Seit August 2024 heißt die Grünfläche an der Domstraße in der Hamburger Innenstadt Hammaburg-Platz. Hier lag ab dem 8. Jahrhundert die Keimzelle der Hansestadt. Im Schutz der Hammaburg errichtete der Missionar Ansgar im Jahr 834 die erste Holzkirche als Missionsstützpunkt für die Christianisierung der Wikinger und Slawen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die ursprüngliche Burg aufgegeben, und an ihrer Stelle entstanden bedeutende Bauwerke wie der erste steinerne Dom Hamburgs, der Mariendom. Dieser prägte bis zu seinem Abbruch im Jahr 1807 das Stadtbild. Heute zeichnet eine Stahlskulptur auf dem Platz den Verlauf der alten Wallanlagen der Hammaburg nach, während ein Raster aus weißen Sitzelementen den Grundriss des Mariendoms markiert. Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums und Hamburger Landesarchäologe, sagte anlässlich der Einweihung: „Ich bin sehr glücklich über dieses Bekenntnis Hamburgs zu seiner Vergangenheit. 1.000 Jahre nach ihrem Untergang und zehn Jahre nach ihrer zweifelsfreien Wiederentdeckung soll die Hammaburg nun endlich an ihrem einstigen Standort im Herzen Hamburgs ihren Namen zurückerhalten.“

klingt kompliziert?
ist es nicht

Das Informations­freiheitsgesetz (IFG)

von 2006 sichert allen interessierten Personen das Recht zu, Zugang zu amtlichen Informationen (etwa Akten, Pläne oder Schriftstücke) zu bekommen. Das „Amtsgeheimnis“ ist damit de facto abgeschafft. Auskunftspflichtig sind zum Beispiel Behörden, Ministerien, Gerichte, öffentliche Unternehmen, Handels- und Berufskammern, Krankenkassen und Schulen. Man muss nicht begründen, warum man sich für etwas interessiert. Es gibt nur einige wenige Einschränkungen bei der Auskunftspflicht, etwa wenn es um personenbezogene Daten Dritter geht, um Geheimdienstinformationen oder geistiges Eigentum. Unter der Überschrift „Wir bringen Licht ins Dunkel der Behörden“ hilft Ihnen das Online-Portal fragdenstaat.de, Ihr Recht durchzusetzen. Dort können Sie Ihre Anfragen stellen. Analog zum IFG gilt in der Hansestadt seit 2012 das Hamburgische Transparenzgesetz (HmbTG). Wenn Sie Daten oder Informationen aus der Hamburger Verwaltung erhalten möchten, können Sie Ihren Suchbegriff bei dem Portal transparenz.hamburg.de eingeben.

Stadtkalender

Kultur- und Natur-Highlights im Winter

Achtsam und bewegt ins neue Jahr

Hilfsbereite
Raubkatze

Foto: Morris Mac Matzen,

Er und gefährlich? So ein Quatsch, findet der achtsame Tiger. Schließlich hat er alle Pfoten voll zu tun, um seinen tierischen Freunden zu helfen! „Der achtsame Tiger“, das Musical für alle von 4 bis 99 Jahren nach dem gleichnamigen Kinderbuch-Bestseller, läuft im Tivoli bis Februar 2025.
Mehr Infos: tivoli.de

Gemeinsam
aktiv sein

Foto: Kerstin Bittner

„Fit im Park“ – Der Bewegungstreff für Ältere in Planten un Blomen findet jeden Mittwoch von 15 bis 16 Uhr statt, kostenfrei und ohne Anmeldung. Vorerfahrungen oder besondere Fitness sind nicht erforderlich. Treffpunkt ist das Teehaus in den Wallanlagen. Bei schlechtem Wetter wird drinnen geturnt.
Mehr Infos: plantenunblomen.hamburg.de/

Essen
verbindet

Foto: Paul Schimweg

Anlässlich der Aus-stel-lungseröffnung von „Tausend Töpfe. Was Essen uns angeht“, lädt das Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt (MARKK) in der Rothen-baumchaussee am 14./15. Dezember 2024 zu einem viel-fältigen Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene rund um das Thema Essen und seine vielfältigen kulturellen Bedeutungen ein. Mehr Infos: markk-hamburg.de/

ENGAGEMENT
Stadtteilbeiräte: 
Demokratie von unten

In den sieben Hamburger Bezirken tagen regelmäßig 17 Stadtteilbeiräte – eigenständige, parteipolitisch unabhängige Gremien. Zu den regelmäßigen, öffentlichen Treffen kommen Anwohner, Vereine, Initiativen und Gewerbetreibende. Diskutiert werden Themen, die konkret das Viertel betreffen, etwa der Auto- und Radverkehr oder geplante (Bau-)Vorhaben – und alles, was die Menschen vor Ort bewegt. Zudem erhält man dort Infos aus den Bezirks-ämtern. Und umgekehrt können Probleme und Fragen aus dem Viertel auf diesem Wege an die Bezirkspolitik und das zuständige Bezirksamt adressiert werden. Mehr Infos: stadtteilbeiraete-hamburg.de/

Bürgerbeteiligung: informiert sein und mitmachen

Die Hamburger Stadtwerkstatt ist die Plattform für Information und Bürgerbeteiligung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Nach dem Motto „Die Zukunft Hamburgs geht alle an“ will die Stadtwerkstatt Bürgerbeteiligung auf breitere Füße stellen – mehr Information, mehr Transparenz, mehr Mitwirkung, mehr Akzeptanz und bessere Ergebnisse für Planungsprojekte. Mit dem Dipas-Navigator erfahren Sie zum Beispiel bequem und einfach, welche Bürgerbeteiligungsverfahren in Ihrem Umfeld stattfinden und wie Sie teilnehmen können. Regelmäßig finden zudem Live- Veranstaltungen zu Themen rund um die Stadtentwicklung statt. Mehr Infos: hamburg.de, Stichwort: Stadtwerk- statt oder beteiligung.hamburg/navigator

Wie kann ich die Stadt und mein Quartier mitgestalten?

Die Gesellschaft, das sind wir alle. Jeder und jede
Einzelne zählt. Es gibt vielfältige Möglichkeiten,
sich zu engagieren.

Foto: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

Gute Planung
Interessierte Runde bei der Hamburger Stadtwerkstatt.

Vertreterversammlung:
aktiv sein als Genossenschaftsmitglied

Genossenschaften funktionieren nach demokratischen Regeln. Alle fünf Jahre werden die Vertreter und Vertreterinnen von allen Genossenschaftsmitgliedern (meist per Briefwahl) neu gewählt. Zur Wahl stellen kann sich jedes volljährige Genossenschaftsmitglied. Die Hauptaufgabe eines Vertreters oder einer Vertreterin besteht in der jährlichen Teilnahme an der Vertreterversammlung, um dort den Aufsichtsrat zu wählen und über Gewinnverwendung und Satzungsänderungen mitzubestimmen. Ein interessantes Amt, das viele Einblicke verschafft und die Chance gibt, die genossenschaftliche Gemeinschaft mitzugestalten. Lust mitzumachen? Informieren Sie sich am besten auf der Website Ihrer Genossenschaft oder bei Ihrem Mitglieder-Service!

Wie kann ich die Stadt und mein Quartier mitgestalten?

Die Gesellschaft, das sind wir alle. Jeder und jede
Einzelne zählt. Es gibt vielfältige Möglichkeiten,
sich zu engagieren.

Foto: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

Stadtteilbeiräte:
Demokratie von unten

In den sieben Hamburger Bezirken tagen regelmäßig 17 Stadtteilbeiräte – eigenständige, parteipolitisch unabhängige Gremien. Zu den regelmäßigen, öffentlichen Treffen kommen Anwohner, Vereine, Initiativen und Gewerbetreibende. Diskutiert werden Themen, die konkret das Viertel betreffen, etwa der Auto- und Radverkehr oder geplante (Bau-)Vorhaben – und alles, was die Menschen vor Ort bewegt. Zudem erhält man dort Infos aus den Bezirks-ämtern. Und umgekehrt können Probleme und Fragen aus dem Viertel auf diesem Wege an die Bezirkspolitik und das zuständige Bezirksamt adressiert werden. Mehr Infos: stadtteilbeiraete-hamburg.de/

Bürgerbeteiligung:
informiert sein und mitmachen

Die Hamburger Stadtwerkstatt ist die Plattform für Information und Bürgerbeteiligung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Nach dem Motto „Die Zukunft Hamburgs geht alle an“ will die Stadtwerkstatt Bürgerbeteiligung auf breitere Füße stellen – mehr Information, mehr Transparenz, mehr Mitwirkung, mehr Akzeptanz und bessere Ergebnisse für Planungsprojekte. Mit dem Dipas-Navigator erfahren Sie zum Beispiel bequem und einfach, welche Bürgerbeteiligungsverfahren in Ihrem Umfeld stattfinden und wie Sie teilnehmen können. Regelmäßig finden zudem Live- Veranstaltungen zu Themen rund um die Stadtentwicklung statt. Mehr Infos: hamburg.de, Stichwort: Stadtwerk- statt oder beteiligung.hamburg/navigator

Vertreterversammlung:
aktiv sein als Genossenschaftsmitglied

Genossenschaften funktionieren nach demokratischen Regeln. Alle fünf Jahre werden die Vertreter und Vertreterinnen von allen Genossenschaftsmitgliedern (meist per Briefwahl) neu gewählt. Zur Wahl stellen kann sich jedes volljährige Genossenschaftsmitglied. Die Hauptaufgabe eines Vertreters oder einer Vertreterin besteht in der jährlichen Teilnahme an der Vertreterversammlung, um dort den Aufsichtsrat zu wählen und über Gewinnverwendung und Satzungsänderungen mitzubestimmen. Ein interessantes Amt, das viele Einblicke verschafft und die Chance gibt, die genossenschaftliche Gemeinschaft mitzugestalten. Lust mitzumachen? Informieren Sie sich am besten auf der Website Ihrer Genossenschaft oder bei Ihrem Mitglieder-Service!

Grosser Andrang

Azubi-Day

Foto: HBH

64 Auszubildende aus 23 Hamburger Genossenschaften nahmen im September 2024 am Azubi-Day teil, der in diesem Jahr von der Hanseatischen Baugenossenschaft Hamburg (HBH) ausgerichtet wurde. Das Motto lautete: „Wo will ich hin – Genossenschaften im Wandel.“ Zwei Bildungsträger stellten berufsbegleitende Studiengänge vor, HBH-Mitarbeiter ergänzten mit anschaulichen Eindrücken aus ihrer eigenen Studienzeit. Auf dem Programm standen dazu: IHK-Weiterbildungen im Bereich Rechnungswesen und Controlling sowie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz als Zukunftsthemen. Die Gruppe besuchte anschließend eine Quartiersentwicklung der Hanseatischen Baugenossenschaft. Anhand dieses umfangreichen Neubau- und Sanierungsprojektes erhielten die Auszubildenden einen Einblick, was gutes Quartiersmanagement leistet, um mit Beteiligung und Informationen bei den Mitgliedern für Akzeptanz für solche Maßnahmen zu werben. „Der Tag war eine Einladung, über den Tellerrand der eigenen Ausbildung hinauszublicken“, sagte HBH-Vorstand Alexander Schubert. „Es ist zudem wichtig, dass sich die Auszubildenden aus den verschiedenen Genossenschaften bei solchen Gelegenheiten kennenlernen können, um auf diese Weise ihr berufliches Netzwerk für die Zukunft aufzubauen.“

Gut zu wissen

Akute Überforderung, unerwarteter Ausfall der pflegenden Person, plötzliche Verschlechterung des Gesundheits-zustands: Die Hamburger Sozialbehörde bietet in solchen Fällen schnelle Hilfe über das Pflege-Notfall-telefon an. Unter der Nummer 040/4 28 99 10 00 erreichen volljährige Pflegebedürftige und pflegende Angehörige rund um die Uhr kompetente Ansprechpartner. In der Zeit von 9 bis 17 Uhr (Mo bis Fr) beantwortet das Team zusätzlich E-Mails an: pflegenottelefon@soziales.hamburg.de. Bei allgemeinen Fragen zur Pflege oder für Beratung sind weiterhin die Pflegestützpunkte in den Bezirken zuständig.

 

Zahlen erzählen

1,89

Millionen
Menschen
im Jahr 2022

Viacheslav Yakobchuk – stock.adobe.com

2,03

Millionen
Menschen
im Jahr 2035

Wachsende Stadt

Ende 2022 lebten über 1,89 Millionen Menschen in Hamburg. In seiner Vorausberechnung geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass Hamburgs Bevölkerung bis zum Jahr 2035 auf rund 2,03 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner anwachsen wird – das sind 140.000 Menschen mehr als heute. Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 1,8 Personen bedeutet das einen Zuwachs von etwa 77.000 Haushalten.

Als Konzept wurde die Wachsenden Stadt in Hamburg bereits 2002 von der Regierung von Ole von Beust vorgestellt. Es zielte darauf ab, Hamburg als Stadt mit internationaler Ausstrahlung zu positionieren, und stellte eine Abkehr von der bis dahin umgesetzten Anpassungspolitik dar.

Darin wurden vier zentrale Ziele definiert:

1.

Erhöhung der Einwohnerzahl durch einen Fokus auf Familien und junge, kreative Menschen.

2.

Überdurchschnittliches Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum durch eine Clusterstrategie, die auf Branchen wie Life Sciences, Nanotechnologie, Informationstechnologie und Medien, Luftfahrtindus-trie, Hafen und Logistik setzt.

3.

Steigerung der internationalen Attraktivität durch den Ausbau der Metropolfunktion Hamburgs.

4.

Sicherung der Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit durch mehr Wohnbau- und Gewerbeflächen.

Das Wachstum ist eine Chance – und gleichzeitig eine große Herausforderung. Klar ist: Die Infrastruktur muss entsprechend ausgebaut und der Wohnungsbau vorangebracht werden, damit alle heutigen und zukünftigen Einwohnerinnen und Einwohner eine lebenswerte Stadt vorfinden.

Extremwetter
Foto: Hamburg Wasser

Platz für Regen

Durch den Klimawandel erleben wir immer häufiger Starkregenereignisse, verbunden mit Sturzfluten. Auch das beste Kanalnetz kommt dabei an seine Grenzen. Deshalb soll Hamburg zur Schwammstadt werden und der Regen dort versickern und verdunsten, wo er gefallen ist. Die Initiative der RegenInfraStrukturAnpassung, kurz RISA, entwickelt derzeit die notwendigen Strategien dafür. Dazu Matthias Saß, Vorstand der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V.: „Die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften beschäftigen sich schon länger intensiv mit den Auswirkungen von Starkregenereignissen. Die unmittelbaren Folgen waren zuletzt zum Beispiel in Mümmelmannsberg zu spüren. Überflutete Keller und Tiefgaragen hatten hier schon drastische Folgen für unsere Mitglieder. Die von Hamburg Wasser und der BUKEA angestrebte Strategie ist mit Sicherheit der richtige Ansatz. Die Genossenschaften werden in Zukunft allein schon aus ihrem eigenen Interesse heraus eine tragende Rolle bei der Umsetzung übernehmen. Insbesondere in den großen Quartieren aus den 50er- und 60er-Jahren bestehen Potenziale in den großzügig angelegten Außenanlagen, um zur Schwammstadt beizutragen. Wie immer werden wir die Gelder unserer Mitglieder mit Augenmaß einsetzen und dennoch einen spürbaren Beitrag zur Erhaltung der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt leisten.“ Mehr Infos: hamburgwasser.de/umwelt/vorsorge/schwammstadt

Ausstellungen

Unser Leben im Museum

Drei aktuelle Ausstellungen beschäftigen sich mit unserem Alltag:
spannend, kreativ und überraschend!

Foto: Hermes

Bequem

Sich Wünsche erfüllen und dafür nicht einmal das Haus verlassen müssen? Die Ausstellung „Dein Paket ist da! Shoppen auf Bestellung“ erzählt die Geschichte des Versandhandels vom ersten OTTO-Katalog von 1950 (14 Seiten und eine Auflage von 300 Stück) bis zum Online-Shopping von heute (Jahresumsatz in Deutschland bis zu 75 Milliarden Euro). Bis zum 28. April 2025 im Museum der Arbeit.

Foto: Focus & Blur

Festlich

Zu kommerziell, zu wenig künstlerisch? Dabei erzählt Hochzeitsfotografie so viel über eine Gesellschaft, ihre Werte und ihr Verständnis von Partnerschaft. Der Kurator Paolo Woods hat für diese Ausstellung Werke von Hochzeitsfotografen aus vier Kontinenten ausgewählt. „Ja, ich will. Die Kunst der Hochzeitsfotografie“. Bis zum 24. Februar 2025 im Jenisch Haus.

Foto: Katrin Engelking

Gemütlich

Die erste Ausstellung im neuen Kinderbuchhaus im Altonaer Museum stellt Fragen: Was bedeutet es, ein Zuhause zu haben? Was kann ein Zuhause sein? Erinnerungen, Familie, Sprache, Nachbarschaften, Freunde? „ZUHAUSE. Ansichten eines phantastischen Ortes“ zeigt Arbeiten von 24 Illustratoren und Illustratorinnen zu diesem Thema. Bis zum 30. Juni 2025 im Altonaer Museum.

Extra-Tipp: Der Eintritt in alle staatlich getragenen Hamburger Museen ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei.

Stilprägendes Element
Die beeindruckenden Rundbogendurchgänge öffnen im ganzen Viertel die Innenhöfe des Quartiers.

Zu Besuch im …

Pergolenviertel

Preisgekrönte Architektur, viel Grün und 1.700 neue Wohnungen – davon fast 300 genossenschaftliche. Mit Experimentierfreude, Entschlossenheit und Engagement ist in Winterhude ein neues Viertel entstanden.

Fast könnte man meinen, die Wohnblocks mit den einheitlichen Fassaden aus hartgebrannten Klinkern, umgeben von großen Bäumen, hätten schon immer hier gestanden. Städtebaulich erinnert der neue Stadtteil mit seinen eindrucksvollen Rundbogendurchgängen und den öffentlichen Innenhöfen tatsächlich an die typischen Barmbeker Backsteinbauten der 1920er-Jahre. Und das ist auch so gewollt. Man habe „an hamburgische Traditionen angeknüpft und sie modern interpretiert“, sagte Hans-Peter Boltres, Baudezernent in Hamburg-Nord, anlässlich der Belobigung beim Deutschen Städtebaupreis 2023. Bei der Auszeichnung zum „Bauwerk des Jahres“ durch den Architekten- und Ingenieurverein Hamburg schwärmte wiederum Laudator Mathias Hein: „ENDLICH! Mit dem Pergolenviertel gibt es wieder ein Wohnquartier, das mit seiner städtebaulichen, architektonischen, freiräumlichen und sozialen Qualität an die glorreichen Zeiten des Wohnungsbaus unter Fritz Schumacher und Gustav Oelsner anknüpft.“

Begeisterte Genossin
Barbara Acke schätzt und engagiert sich für die Vielfalt im neuen Viertel.

Bezahlbar, vielfältig und familienfreundlich

Noch etwas ist auf dem 27 Hektar großen Viertel zwischen Stadtpark und Barmbek besonders: Anders als beim sonst in Hamburg üblichen Drittelmix realisierten die ausgewählten Bauherren, darunter sechs Baugenossenschaften und acht Baugemeinschaften, im Pergolenviertel zu 60 Prozent geförderte Wohnungen – und „nur“ zu 27 Prozent frei finanzierte Miet- und zu 13 Prozent Eigentumswohnungen. Für 4.000 Menschen wurde hier geplant. Das Viertel soll bezahlbar und vielfältig sein – und familienfreundlich. 65 Prozent der Wohnungen haben einen entsprechenden Grundriss, im Viertel gibt es drei Kitas. Im Pergolenviertel finden 200 Studierende und Auszubildende ein Zuhause, es gibt Wohnpflegegemeinschaften. Gemeinschaftsräume ermöglichen gelebte Nachbarschaft. Eine, die genau das zu diesem Ort hingezogen hat, ist Barbara Acke. Die Sozialpädagogin hat sich bereits in der Entstehungsphase für das Quartier interessiert und ist inzwischen begeisterte Bewohnerin. Als Genossenschaftsmitglied lebt sie in einer 2-Zimmer-Wohnung in der Mitte des Viertels. „Der Kontakt im Haus war gleich da, wir duzen uns, es ist schnell ein Zusammenhalt entstanden, der über das Entgegennehmen von Paketen hinausgeht“, sagt sie. Acke ist nicht mehr erwerbstätig, dafür aber umso engagierter im Viertel: „Wie können wir als vielfältige Gemeinschaft gut in Kontakt sein? Ich suche das Gespräch mit anderen, um zu erfahren, was alltagstaugliche Ideen sein könnten.“ 

Es wäre jedoch ein Wunder, wenn der Weg von den ersten stadtplanerischen Überlegungen bis zu den fertigen Bauten nur einfach gewesen wäre. Dass zum Beispiel heute auch 171 Kleingärten Teil des Pergolenviertels sind und erheblich zum besonderen Charme und zur Lebensqualität dort beitragen, ist keine Selbstverständlichkeit. 

Foto: Enver Hirsch

Urgestein im Quartier
Schrebergärtner Uwe Puttfarcken hat mit dem Bezirk eine Lösung erarbeitet.

Uwe Puttfarcken kennt das Gelände zwischen Hebebrandstraße und Alte Wöhr seit seiner Kindheit. Als Fünfjähriger besuchte er 1956 dort das erste Mal seine Großmutter, die eine Parzelle im Schrebergartenverein „Heimat“ erworben hatte, 1984 übernahm der Chemiker den Garten von seinen Eltern, heute ist er Vorsitzender des Vereins. Als die Planung des Pergolenviertels begann, gab es auf dem Gelände insgesamt 317 Kleingärten. Spätestens ab 2010 war klar, dass sie dort nicht würden bleiben können. „Wir protestierten mit Slogans wie „Hebebrand bleibt grünes Land“ gegen die geplante Bebauung, sammelten Unterschriften und als Bürgerinitiative „Eden für Jeden“ haben wir Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht“, erzählt er. Am Ende wurde die Fläche neu aufgeteilt, ein Teil der Kleingärten konnte bleiben, andere fanden ein Zuhause an neuen Standorten. „Unter dem Strich sind 100 Parzellen in Winterhude verschwunden. Und viele der gekündigten Pächter haben den Wechsel aus Altersgründen nicht mehr mitgemacht.“ Puttfarcken hat seinen Frieden damit gemacht: „Ich bin bis heute der Überzeugung, dass wir in Zeiten des Klimawandels bestehendes innerstädtisches Grün um jeden Preis erhalten müssen. Aber ich freue mich für alle Menschen, die hier jetzt ein neues Zuhause gefunden haben. Unser Verein hat an die 30 neue Mitglieder direkt hier aus dem Pergolenviertel.“ 

Teststrecke für mehr Radfahr-Flow

Ohne ständige Ampelstopps durch die Stadt radeln können – das wäre ein Traum! Auf dem Pergolenradweg (Teil der Veloroute 5) wird seit Sommer 2024 ein System ausprobiert, das diesen „Flow“ herbeiführen soll. 18 Bodenleuchten geben Radfahrenden optisch eine Geschwindigkeitsempfehlung, damit sie passgenau die Grünphase der Ampel über die Saarlandstraße erreichen können. Befinden sich Radfahrende innerhalb des leuchtenden „Grünbandes“ und folgen diesem mit entsprechender Geschwindigkeit, erreichen sie die Ampel bei Grün. Die Bodenleuchten sind Teil des Projektes „PrioBike-HH“, das mit verschiedenen Maßnahmen den Radverkehr in Hamburg attraktiver und sicherer machen will.
Mehr Infos: hamburg.de, Stichwort „PrioBike-HH“

Foto: Enver Hirsch

Zwei fürs Viertel
Eva Koch und Tobias Kulzer vom Quartiersmanagement vernetzen und organisieren

Ein Viertel, das sich entwickelt und
seine Identität findet

Ein Großbauprojekt wie das Pergolenviertel braucht gute Planung von Anfang an. Dennoch bleibt das Entstehen ein Prozess – und unerwartete Probleme treten auf. Ein Beispiel: Mobilitätsangebote wie Carsharing, Lastenfahrräder und eine Fahrradwerkstatt sollen eigene Autos in dem sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebundenen Quartier möglichst unnötig machen. Das Carsharing hat den Praxistest noch nicht ganz bestanden. Die Flotte sollte in den Tiefgaragen zur Verfügung stehen, was derzeit noch nicht funktioniert. „Die Autos werden über das Mobiltelefon geöffnet – und in den Tiefgaragen gibt es keinen Empfang“, berichtet Tobias Kulzer, der gemeinsam mit Eva Koch (beide steg Hamburg) seit 2017 das Quartiersmanagement im Auftrag des Bezirksamts Hamburg-Nord leitet. Dass das Konzept des autoarmen Viertels noch konsequenter umgesetzt werden muss, davon ist auch Barbara Acke überzeugt: „Mir liegt am Herzen, dass dies wirklich ein Wohn- und kein Parkviertel wird und die Autos nicht über die Veloroute heizen.“ Dass die beiden Stadtplaner Kulzer und Koch die Bewohner und Bewohnerinnen des Viertels dabei unterstützen können, sich zu finden – ein Quartiersverein ist in Gründung – und gemeinsam die Identität des neuen Viertels zu entwickeln, liegt an einer Klausel in den Kaufverträgen der Grundstücke: Ein Prozent der Kaufsumme kommt unter anderem der Finanzierung des Quartiersmanagements zugute.

In diesem Sinne haben sich eine Anwohner-initiative, das Quartiersmanagement und der Bezirk in einem co-kreativen Prozess einem gestalterischen „Problemfall“ angenommen: dem zentral gelegenen Loki-Schmidt-Platz. „Zu viel Stein, zu wenig Grün!“ lautet die Kritik. Tatsächlich hat der zentrale Quartiersplatz von seiner Funktionalität her noch eine andere Aufgabe, als die Namensgeberin Loki Schmidt vermuten lässt, er dient auch als Regenrückstaufläche bei Starkregen. Ihn namentlich mit Hamburgs wohl bekanntester Blumen- und Pflanzenaktivistin zu verbinden, war vielleicht keine ganz glückliche Entscheidung. Gemeinsam konnte zumindest eine Verbesserung erarbeitet werden. Bei der Einweihung des Platzes im August 2024 wurde symbolisch ein erstes Hochbeet bepflanzt, das von Engagierten zukünftig betreut wird. Der Bezirk pflanzt auf der Nordseite noch einen Baumhain sowie Straßenbäume.

Seinen Namen hatte das Viertel übrigens nicht von Anfang an – der wurde erst später in einem „Namensfindungsworkshop“ ermittelt. Als Pergola wird ein Gartenweg bezeichnet, der mit einem offenen Gerüst überdacht ist. Der Bezirk Nord hat deshalb eigens Pergolen entwerfen lassen, von denen nun 170 dem Wegenetz sein charakteristisches Aussehen geben – und deren Form gekonnt mit den Torbögen der Häuser korrespondieren.

„Gemeinsam mit den Menschen
vor Ort geplant“

Was ist das Besondere an
der Entstehungsgeschichte des Pergolenviertels?

Das Areal barg eine große Herausforderung. Auf der einen Seite gab es den Anspruch und die Notwendigkeit, Wohnraum zu schaffen. Auf der anderen Seite befanden sich auf dem Gelände des heutigen Pergolenviertels mehr als 300 Kleingärten mit ihren besonderen sozialen und ökologischen Qualitäten.

Wie ist die Einigung gelungen?

Es war eine Planung im Dialog. Es gab viele Gespräche, Arbeitsgruppen und Verhandlungen, um diesen Konflikt aufzulösen und zu gegenseitigem Verstehen und zu tragfähigen Einigungen zu gelangen. Am Ende wurden Molche und Insektenlarven umquartiert, Hecken versetzt und Kleingärten neu parzelliert.

Anders als üblich hat das
Bezirksamt Hamburg-Nord bei diesem Großbauvorhaben keine externen Projektentwickler eingeschaltet, sondern es selbst in den Händen
behalten.

Das hat vieles anders gemacht. Wir haben sehr konstruktiv und eng mit dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen, kurz LIG, zusammengearbeitet und konnten deshalb oft kreativer auf Herausforderungen reagieren, experimentieren und oftmals sogar schneller und kosten- güns-tiger arbeiten.

Wie hat sich das noch
ausgewirkt?

Die Stadt hatte unter diesen Voraussetzungen die Freiheit, im Pergolenviertel vom Drittelmix abzuweichen. Statt der sonst üblichen 30 Prozent sind hier 60 Prozent des neu entstandenen Wohnraums öffentlich gefördert – und das in dieser tollen Lage direkt am Stadtpark und mit der hervorragenden Verkehrsanbindung an den ÖPNV. Diese Entscheidung darf man als Statement und als Bekenntnis zum sozialen Wohnungsbau in Hamburg verstehen.

Sie haben das Quartier über viele Jahre mitgestaltet. Was ist Ihre schönste Erinnerung?

Ich bin ein Mensch, der Freude am Gelingen hat. Deshalb bin ich dankbar, dass ich Teil eines Teams, eines Prozesses sein durfte, der zu so einem guten Ergebnis geführt hat. Wenn ich heute sehe, wie das Quartier und die Kleingärten gedeihen und sich Menschen jeden Alters und mit ihren verschiedenen Bedürfnissen dort wiederfinden, dann macht mich das froh.

Tipp: Mehr über die historischen Anfänge, den Planungs- und Bauprozess und die Architektur des Pergolenviertels können Sie in der schön gestalteten Broschüre „Das Pergolenviertel“ nachlesen.
Zum Runterladen auf hamburg.de

Wie ein schmales Handtuch liegt das Pergolenviertel in einer Länge von 1,2 Kilometern und einer maximalen Breite von 340 Metern zwischen City-Nord und Stadtpark auf der einen und der S-Bahn-Trasse, die die Bahnhöfe Alte Wöhr und Rübenkamp verbindet, auf der anderen Seite. Auf diesem etwa 27 Hektar großen Gelände, nahe Barmbek und doch zu Winterhude gehörend, haben auch sechs Hamburger Genossenschaften gebaut und können ihren Mitgliedern inzwischen insgesamt fast 300 neue Wohnungen anbieten. Kaifu Nordland, die Schiffszimmerer-Genossenschaft und die Hamburger Lehrer-Baugenossenschaft teilen sich den Block im Winterlindenweg 51–67, unter dem Dach der fluwog sind mit verschiedenen Baugemeinschaften 69 Wohnungen im Feldahornweg entstanden, die Hansa hat sogar auf drei Baufeldern insgesamt 153 Wohnungen neu geschaffen, 37 davon gemeinsam mit dem Bauverein der Elbgemeinden.

Anna Jeß hatte sich mit ihrer Baugemeinschaft Stadtfreunde e. V. und vier anderen Baugemeinschaften gemeinsam mit der fluwog erfolgreich um ein Baufeld beworben. „Die Bauphase war eine aufregende, herausfordernde und gesprächsintensive Zeit. Die Mühe hat sich gelohnt. Hier zu wohnen, bedeutet einen enormen Gewinn an Lebensqualität. Es ist wie ein Dorf in der Stadt“, sagt sie. Die Elektroingenieurin und ihr Partner sind im Pergolenviertel angekommen. Sie sind Mitglied im Schrebergartenverein „Heimat“ und nutzen die vielen Angebote des Viertels, die über das von Pergolen überdachte Wegenetz fix zu erreichen sind, etwa das Schwimmbad am Loki-Schmidt-Platz, das wiederum zur Hansa Baugenossenschaft gehört. 

„Durch die Baugemeinschaften
haben wir viele neue Impulse
bekommen. Das Ergebnis
ist mehr als gelungen.“

Foto: Enver Hirsch

Zentral gelegen
Treffpunkt Loki-Schmidt-Platz – im Haus der Hansa befindet sich das Swym.

Das Pergolenviertel

Foto: Enver Hirsch

Zentral gelegen
Treffpunkt Loki-Schmidt-Platz – im Haus der Hansa befindet sich das Swym.

Das Pergolenviertel

Wie ein schmales Handtuch liegt das Pergolenviertel in einer Länge von 1,2 Kilometern und einer maximalen Breite von 340 Metern zwischen City-Nord und Stadtpark auf der einen und der S-Bahn-Trasse, die die Bahnhöfe Alte Wöhr und Rübenkamp verbindet, auf der anderen Seite. Auf diesem etwa 27 Hektar großen Gelände, nahe Barmbek und doch zu Winterhude gehörend, haben auch sechs Hamburger Genossenschaften gebaut und können ihren Mitgliedern inzwischen insgesamt fast 300 neue Wohnungen anbieten. Kaifu Nordland, die Schiffszimmerer-Genossenschaft und die Hamburger Lehrer-Baugenossenschaft teilen sich den Block im Winterlindenweg 51–67, unter dem Dach der fluwog sind mit verschiedenen Baugemeinschaften 69 Wohnungen im Feldahornweg entstanden, die Hansa hat sogar auf drei Baufeldern insgesamt 153 Wohnungen neu geschaffen, 37 davon gemeinsam mit dem Bauverein der Elbgemeinden.

Anna Jeß hatte sich mit ihrer Baugemeinschaft Stadtfreunde e. V. und vier anderen Baugemeinschaften gemeinsam mit der fluwog erfolgreich um ein Baufeld beworben. „Die Bauphase war eine aufregende, herausfordernde und gesprächsintensive Zeit. Die Mühe hat sich gelohnt. Hier zu wohnen, bedeutet einen enormen Gewinn an Lebensqualität. Es ist wie ein Dorf in der Stadt“, sagt sie. Die Elektroingenieurin und ihr Partner sind im Pergolenviertel angekommen. Sie sind Mitglied im Schrebergartenverein „Heimat“ und nutzen die vielen Angebote des Viertels, die über das von Pergolen überdachte Wegenetz fix zu erreichen sind, etwa das Schwimmbad am Loki-Schmidt-Platz, das wiederum zur Hansa Baugenossenschaft gehört. 

„Durch die Baugemeinschaften
haben wir viele neue Impulse
bekommen. Das Ergebnis
ist mehr als gelungen.“

Foto: Enver Hirsch

Einheitliche Form
Durch den Rundbogendurchgang blickt man auf die namensgebenden Pergolen im Viertel.

„Nicht nebeneinander wohnen, sondern gemeinsam leben.“

Foto: Enver Hirsch

Platz für alle
Die öffentlichen Innenhöfe verbinden das Viertel, hier das Gebäude von Hansa und BVE im Feldahornweg.

Foto: Enver Hirsch

Klinker trifft auf Kleingärten
Geschossbauten (hier Schifffszimmerer, Lehrerbau und Kaifu) und Schreberkultur prägen das Quartier.

„Das genossenschaftliche Prinzip ermöglicht Menschen, deren Einkommen zwar über den Fördergrenzen liegt, die aber trotzdem nicht 18 Euro Kaltmiete bezahlen können, gutes Wohnen in der Großstadt. Das finde ich großartig“, sagt Jeß. Auch Jörg Tondt, Vorstand bei der fluwog, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Der Prozess war anstrengend und gleichzeitig sehr belebend. Durch die Baugemeinschaften haben wir viele neue Impulse bekommen. Das Ergebnis, unser erstes Projekt in Winterhude, ist mehr als gelungen. Und wir sind froh, dass wir hier noch einmal kaufen konnten, denn inzwischen vergibt die Stadt Hamburg Grundstücke fast nur noch im Erbbaurecht.“

Die Genossenschaften tragen mit Gemeinschaftsräumen, Werkstätten und Kooperationen die Idee des gemeinschaftlichen Lebens ins gesamte Viertel. Dazu Peter Hölzerkopf, Quartiers-entwickler bei den Schiffszimmerern: „Im Pergolenviertel tummeln sich sechs Genossenschaften und viele soziale Träger – und alle kommunizieren miteinander und gestalten die Identität des Viertels mit.“ Jana Kilian, Vorständin bei der Hansa, fasste diese Haltung kurz so zusammen: „Nicht nebeneinander wohnen, sondern gemeinsam leben.“ Schon früh hatte auch die Hansa nach passenden Partnern Ausschau gehalten: Welche Angebote bereichern das Quartier? Wie lassen sie sich sinnvoll verbinden, sodass möglichst viele Menschen davon profitieren und ein echtes Miteinander entsteht? Heute gehören zu Hansa unter anderem eine bilinguale Kindertagesstätte, eine Tagesstätte für Menschen mit Assistenzbedarf und nicht zuletzt das Schwimmbad Svym, das zu bestimmten Zeiten vom ganzen Viertel genutzt werden kann.

KLARE WORTE

„Es war beängstigend“

Foto: Oliver Schirg

Mirko Woitschig
ist bei der KAIFU-NORDLAND für
Marketing und Unternehmenskommunikation
verantwortlich. Er ist froh, dass
er nun eine Wohnung bei
der Eisenbahnbauverein Harburg eG gefunden hat.

Kurz vor Ablauf der Kündigungsfrist erhält die vierköpfige Familie Woitschig eine Eigenbedarfskündigung. Drei Monate hat sie Zeit für die Suche. Ein Interview über Gefühle, Widrigkeiten und Kritik am System.

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Wohnungssuche in Hamburg gemacht?

Die Wohnungssuche in Hamburg gestaltet sich als äußerst herausfordernd, insbesondere für Familien. Wir standen unter großem Zeitdruck und mussten kurzfristig eine passende Wohnung finden. Zudem konkurriert man mit sehr vielen Mitbewerbern um eine Wohnung.

Was war für Sie als Familie die größte Hürde bei der Wohnungssuche?

Viele private Vermieter lehnen Familien mit Kindern von vornherein grundsätzlich ab. Es kam sogar vor, dass bei Telefongesprächen nach der Frage, ob Kinder mit einziehen, einfach aufgelegt wurde, sobald wir dies bejahten. Selbst nach Besichtigungen haben wir oft die Rückmeldung erhalten, dass man sich letztlich für Bewerber ohne Kinder entschieden hat – das wurde uns auch offen und ehrlich so mitgeteilt.

Viele Familien ziehen ins Umland. Wäre das für Sie eine Option gewesen?

Tatsächlich ist ein Umzug ins Umland für die Zukunft eine Option. Aktuell hatten wir jedoch nicht die nötige Zeit für eine Suche. Zudem wäre wahrscheinlich die Kita in einem neuen Bundesland erforderlich gewesen, da Familien, die im Umland leben, den Hamburger Kitagutschein nicht mehr nutzen können. Das hätte bedeutet, dass uns die neue Wohnort-Gemeinde eine Kostenübernahmeerklärung hätte ausstellen oder wir die Kita in Hamburg privat hätten finanzieren müssen, was wirtschaftlich schwierig gewesen wäre. Darüber hinaus sind die Mieten im Umland ebenfalls gestiegen, und möglicherweise wäre ein zusätzliches Auto notwendig geworden, was weitere Kosten für uns mit sich gebracht hätte.

Viele Familien verdienen zu viel für staatliche Hilfen, aber zu wenig, um sich eine (teure) Wohnung leisten zu können. Welche speziellen Fördermaflnahmen für Familien halten Sie für sinnvoll?

Ich bin mir nicht sicher, ob es da von staatlicher Seite eine umfassende Lösung für dieses Problem gibt, außer das Bauen für Genossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen zu erleichtern. Sinnvoll wäre sicherlich die Schaffung von Förderkulissen, die auch Familien der mittleren Einkommensgruppen unterstützen. Mit dem 3. Förderweg in Hamburg ist da ein wichtiger erster Schritt getan. Bei der KAIFU haben wir zudem ein Projekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, vorhandenen Wohnraum für Familien verfügbar zu machen.

Welche Lösung bietet die KAIFU an?

Mitglieder können vom Programm „Groß gegen Klein“ profitieren. Wer von einer großen, familiengerechten Wohnung in eine kleinere Wohnung umziehen möchte, kann sich mit der KAIFU in Verbindung setzen. Die Genossenschaft unterstützt bei einem Umzug in eine passende kleinere Wohnung im Bestand, zum Beispiel mit einem pauschalen Zuschuss zu den Umzugskosten. Zudem wird diese renoviert übergeben. Ist die neue Wohnung vergleichbar ausgestattet, bleibt es bei der bisherigen Nettokaltmiete pro Quadratmeter. Die Nutzungsgebühr wird unter diesen Umständen niedriger ausfallen, weil die Fläche kleiner ist.

Beschreiben Sie das Gefühl, als die Kündigung des Mietvertrages eingetroffen ist?
Es war ein sehr beängstigendes Gefühl. Meine Frau und ich tragen nicht mehr nur die Verantwortung für uns selbst, sondern auch für unsere beiden Kinder, um die wir uns große Sorgen gemacht haben. Zum Zeitpunkt der Kündigung waren wir im Urlaub, und der Vermieter hat den wirklich allerletzten Moment der Kündigungsfrist abgewartet, um uns die Kündigung zuzustellen. Die Stimmung war entsprechend gedrückt. Wir haben dann direkt Kontakt zu einem Anwalt gesucht, um die Rechtmäßigkeit prüfen zu lassen. Das möchte man im Urlaub eigentlich auch nicht machen.

Es gibt in Deutschland unterschiedliche Gründe für eine Eigenbedarfskündigung. Wie bewerten Sie die Möglichkeiten der Vermieter dafür?

Mittlerweile gibt es einige Urteile, die die schwierige Lage der Mieterinnen und Mieter in engen Märkten der Ballungsräume berücksichtigen. Generell sind mir aus Mietersicht jedoch die gesetzlichen Regelungen zur Eigenbedarfskündigung zu vermieterfreundlich. In unserem Fall hatten wir lediglich eine dreimonatige Kündigungsfrist, was in einem angespannten Wohnungsmarkt wie Hamburg einfach zu kurz ist. Wir hatten uns nichts zuschulden kommen lassen, haben unsere Miete immer pünktlich bezahlt und die Wohnung gut in Schuss gehalten. Das spielt(e) aber letztlich keine Rolle.

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Winterspaß in
und um Hamburg

Tipps, Termine, Themen
Foto: Curling Club Hamburg e.V.

Curling

Ist das nicht das Gleiche wie Eisstockschießen? Nein. Curling stammt aus Schottland, und der Granitstein, der über das Eis gleitet, wiegt etwa 20 kg. Er muss über die 45,72 m lange Bahn ins eingezeichnete „Haus“ gebracht werden. Die Teams versuchen, durch „Wischen“ der Bahn den Weg des Steins noch zu beeinflussen. In einer Schnupperstunde des Curling Clubs Hamburg können Sie es unter Anleitung von Sabine Belkofer-Kröhnert (Teilnehmerin der Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City) ausprobieren.
Mehr Infos: curlingclub.hamburg

Winterwanderung

Bewegung an der frischen Luft stärkt in der kalten Jahreszeit das Immunsystem, macht den Kopf frei und sorgt für gute Gefühle. Wichtig: Atmen Sie bei Minusgraden bevorzugt durch die Nase ein. Auf diesem Weg wird die Luft besser aufgewärmt, bevor sie in die Bronchien gelangt. Schöne Strecken rund um Hamburg: Duvenstedter Brook, Naturschutzgebiet Raakmoor oder Fischbeker Heide.

Foto: Falk Brune

Winterliche Weiterbildung

Die Volkshochschule Hamburg bietet verschiedene Kurse zu winterlichen Aktivitäten an, ein Blick ins Programm lohnt sich. Zum Beispiel: „Skills für winterliche Mikroabenteuer entwickeln“, am 24. Januar 2025 im Boberger Dünenhaus. Mehr Infos: vhs-hamburg.de

Foto: EisArena Hamburg

Open-Air-EisArena

Auf Deutschlands größter Freiluft-Eisbahn in „Planten un Blomen“ können Besucher auf 4.300 m2 von Ende Oktober bis März täglich Kurven laufen. Jeden Dienstag (außerhalb von Ferien und Feiertagen) ist ab 14 Uhr Familientag mit vergünstigtem Eintritt. Immer mittwochs findet von 16 bis 17 Uhr das Eislauftraining für jedermann statt, keine Anmeldung nötig! Plus: regelmäßig Konzerte während der Eispause.
Mehr Infos: eisarena-hamburg.de

 

Vorsicht, Eis!

Einen zugefrorenen See zu betreten, ist verlockend, aber unter Umständen sehr gefährlich. Stehende Gewässer sind erst ab mindestens 15, fließende Gewässer ab 20 Zentimeter Eisdicke sicher. Solche kalten Winter gab es in Hamburg in den vergangenen Jahren kaum noch. Auf der Alster führt die Umweltbehörde bei andauerndem Frost Eismessungen durch, veröffentlicht die Ergebnisse im Eiszustandsbericht – und gab die Alster zuletzt 2012 frei.

Foto: Bäderland GmbH

Eisdisco

Auf der rund 1.800 m² großen Eisfläche in Farmsen können Sie von
Oktober bis März bei 11 °C Hallentemperatur zu schwungvoller Musik Pirouetten drehen. Jeden Samstag ist von 20–22 Uhr Eisdisco mit Licht- und Videoshow.
Mehr Infos: eisland-hamburg.de

Foto: clubkinder e. V.

Eisstockschießen

Alpines Mannschaftsspiel für die Weihnachtszeit: Zwei Teams (max.
4 Personen) versuchen abwechselnd, auf der etwa 25 m langen Bahn ihre Eisstöcke (wiegen etwa 3,5 kg) so nahe wie möglich an den Zielstein („Daube“) zu manövrieren. Wo? In der EisArena in Planten un Blomen sowie vom Mitte November bis Weihnachten bei der Rindermarkthalle an der U-Bahn Feldstraße, in St. Pauli und in der HafenCity.
Mehr Infos: eisstock-hamburg.de

Öko-Eislaufen

Die temporäre Schlittschuhbahn im Wands-beker Winterdorf ist mit 240 Quadratmeter eher klein. Das Besondere an der „Like-Ice“-Bahn ist jedoch, dass sie aus Kunststoff besteht, welcher mit normalen Schlittschuhen befahren werden kann. Vom 1. November 2024 bis 1. Januar 2025 täglich von 12–22 Uhr.
Mehr Infos: wandsbekerwinterzauber.info

Kreekfahren

Einst transportierte man auf dem flachen Holzschlitten Fischkisten, Kartoffeln und andere Waren zu den Haushalten am Blankeneser Hang. Heute brausen bei Schneefall Wagemutige mit solch einer Kreek in hohem Tempo den rund 450 langen Abhang im Schinckels Park hinunter, gesteuert wird mit einer fünf Meter langen Stange. Besser nur zugucken!

Digitales Kreuzworträtsel​

Miträtseln und gewinnen

Foto: PR

Auf diesen Seite dürfen sich Groß und Klein amüsieren und gemeinsam knobeln. Mit ein bisschen Glück kann sogar etwas Tolles gewonnen werden. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir ein WMF-Lono-Raclette-Grill mit Pfännchen und Schiebern für 8 Personen – perfekt, um mit Freunden und Familie gemütliche Stunden zu genießen.
Viel Vergnügen beim Miträtseln!

So nehmen Sie teil:
1. Das Rätsel komplett ausfüllen
2. Über den anschließend eingeblendeten Link das Lösungswort angeben.

Einsendeschluss ist der 28.02.2025